Zukunft des Reifenhandwerks
Der Fachkräftemangel stellt das Reifenhandwerk – wie viele andere Gewerke – vor große Herausforderungen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, gewinnt die Ausbildung und Qualifizierung des Nachwuchses zunehmend an Bedeutung. Eine solide handwerkliche Ausbildung ist nicht nur die Grundlage für den Erhalt der Fachkompetenz, sondern auch ein wesentlicher Faktor für die Zukunftsfähigkeit der gesamten Branche.
Ein weiterer Schlüssel zur Sicherung der Qualität liegt in der kontinuierlichen Weiterbildung. Gerade in einem technisch anspruchsvollen Handwerk wie dem Vulkaniseur- und Reifenmechanikerhandwerk sorgen regelmäßige Schulungen und Meistervorbereitungen dafür, dass Betriebe hinsichtlich der Personalkompetenz auf dem neuesten Stand bleiben – sei es bei moderner Reifen- und Fahrzeugtechnik, bei Nachhaltigkeitsthemen oder im Bereich Arbeitssicherheit.
Ausbau in Erfurt
Um das Bildungsangebot im Bundesgebiet weiter zu stärken, unterstützt die Landesinnung des bayerischen und sächsischen Vulkaniseur- und Reifenmechanikerhandwerks die Handwerkskammer Erfurt beim Aufbau eines neuen Schulungszentrums für das Vulkaniseur- und Reifenmechanikerhandwerk.
Bereits heute finden am Standort Erfurt die Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen (ÜLUs) für Auszubildende der Region statt. Nun folgt der nächste Schritt: Im Berufsbildungszentrum Erfurt sollen künftig Meistervorbereitungskurse für Teil I und Teil II der Meisterprüfung im Reifenhandwerk angeboten werden. Der erste Kurs befindet sich aktuell in der Planungsphase und soll innerhalb der nächsten 6 bis 15 Monate starten.
Für das neue Schulungszentrum wird das bestehende Berufsbildungszentrum in Erfurt um eine zusätzliche Halle erweitert. Die Baugenehmigung liegt bereits vor, und der Neubau soll bis Ende des Jahres fertiggestellt sein. Damit werden die räumlichen und technischen Voraussetzungen geschaffen, um modernste Schulungsbedingungen für Auszubildende, Gesellen und angehende Meister zu bieten. Im neuen Schulungszentrum kann dann in allen Bereichen unseres Handwerks vollständig ausgebildet werden: Reifenservice, Reifenreparatur, Reifenrunderneuerung, Förderbandverbindungen, usw.
Mit dem neuen Standort in Erfurt entsteht ein weiterer wichtiger Baustein im Netzwerk der handwerklichen Aus- und Weiterbildung in Deutschland. Die Initiative zeigt, wie eng Ausbildung, Weiterbildung und Qualitätssicherung miteinander verknüpft sind – und wie entscheidend sie für die Zukunft des Vulkaniseur- und Reifenmechanikerhandwerks bleiben.
Interessierte Betriebe, die potenzielle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den ersten Meistervorbereitungskurs in Erfurt haben, können sich direkt an die Geschäftsstelle der Landesinnung des bayerischen und sächsischen Vulkaniseur- und Reifenmechanikerhandwerks wenden. Diese informiert über den aktuellen Stand der Planungen und die nächsten Schritte. Kontakt: info@reifenmeister-bayern-sachsen.de.
Aufruf an die Fachbetriebe des Reifenhandwerks
Die Reifenbranche lebt von fachlicher Kompetenz, handwerklicher Qualität und gut ausgebildeten Nachwuchskräften. Um diese in Zukunft zu sichern, sind starke Innungen im Reifen- und Vulkaniseurhandwerk unverzichtbar.
Die Innungen engagieren sich aktiv für die Ausbildung – unter anderem, wie in Erfurt zu sehen, mit dem Aufbau eines modernen Schulungszentrums, das den Auszubildenden und Meister-Anwärtern des Reifenhandwerks beste Lernbedingungen bieten wird.
„Eine qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung ist das Fundament für die Zukunft unseres Handwerks.“, hebt Günter Ihle, stellvertretender Obermeister der Landesinnung Bayern-Sachsen, hervor und erklärt: „Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen stimmen: Die Innungen bilden die Ausschüsse, gestalten die Ausbildungsinhalte mit und treiben das Ausbildungswesen entscheidend voran.“
Deshalb richtet er für die Innungen einen Appell an die Fachbetriebe, dem sich der BRV ausdrücklich anschließt: „Werden Sie Mitglied in der Innung des Reifen- und Vulkaniseurhandwerks! Unterstützen Sie aktiv die Zukunft unseres Berufsstandes und sichern Sie damit die Qualität und Stärke unseres Handwerks. Gemeinsam für eine starke Ausbildung – gemeinsam für die Zukunft unseres Handwerks!“
Arbeitskreis zur Meisterausbildung
Auch der Arbeitskreis Meisterprüfung trägt mit seiner kontinuierlichen Arbeit dazu bei, die Qualität der Meisterausbildung im Vulkaniseur- und Reifenmechanikerhandwerk zu sichern. Er trifft sich regelmäßig, um die Rahmenbedingungen, Zeitpläne und Inhalte der Meistervorbereitungskurse für Teil I und Teil II festzulegen und weiterzuentwickeln. Beim letzten Treffen am 1. Oktober 2025 in Ingolstadt wurden wichtige Punkte zur Struktur und Ausrichtung der kommenden Kurse abgestimmt.